PRESSEMITTEILUNG 01/2019
Würzburg, den 07.01.19Staatsstraße 2303, Burgsinn - Gemünden am Main; Neubau Ortsumgehung Rieneck; Information zu den Bauarbeiten und der Verkehrsführung 2019
In den kommenden Monaten wird im Auftrag des Staatlichen Bauamtes Würzburg mit dem zweiten Bauabschnitt die Ortsumgehung Rieneck fertiggestellt.
Nach dem Beginn der Arbeiten, ab dem 1. April 2019, wird die bestehende Staatsstraße St 2303 zwischen Schaippach und Rieneck ab dem 6. Mai 2019 für 10 Wochen bis zum 13. Juli 2019 voll gesperrt.
Während der Dauer der Vollsperrung werden der Anschluss Ost und die Weiterführung nach Schaippach vollständig hergestellt. In dieser Zeit wird der überörtliche Verkehr ab Burgsinn über Fellen, Ruppertshütten und Langenprozelten umgeleitet.
Zusätzlich ist vorgesehen, dass die Stadt Rieneck und die Stadt Gemünden kommunale Forstwege für den lokalen Pkw-Verkehr zwischen Rieneck und Schaippach freigeben.
Für den ÖPNV und die Rettungsdienste soll der Privatweg des SOS-Kinderdorfes Hohenroth, der von Schaippach nach Rieneck führt, befestigt werden. Der Bahnhof Rieneck ist weiterhin andienbar und steht somit jederzeit für Fahrten nach Gemünden zur Verfügung. Auch der Rhön-Sinntal-Radweg kann uneingeschränkt genutzt werden.
Bis zur endgültigen Fertigstellung der Ortsumgehung im Herbst 2019 wird der Verkehr wieder über die Ortsmitte geführt. Währenddessen wird der Lückenschluss zwischen dem Anschluss Ost und dem bereits bestehenden Kreisverkehr und der Sinnbrücke Süd gebaut, sodass mit der Verkehrsfreigabe der Ortsumgehung Rieneck bis zum Ende des Jahres gerechnet werden kann.
Nachdem die Vollsperrung einen erheblichen Eingriff für die örtlichen Verkehrsteilnehmer bedeutet, wurden seitens des Staatlichen Bauamtes Würzburg auch mehrere Varianten zur Vermeidung dieser untersucht, die aber alle gegenüber der beschriebenen Umfahrungslösung als wasserwirtschaftlich und volkswirtschaftlich nachteilig angesehen werden.
Provisorische Umfahrung talseitig:
Die starke Hanglage, die teilweise um 2 m über der alten Straße liegende neue Trasse und die Lage in den Wasserschutzzonen II und III führen für eine provisorische Umfahrung zusätzlich zu umfassenden Bauarbeiten mit großen Erdbewegungen, langen Rohrleitungen, zahlreichen Schachtbauwerken und dem Errichten einer Schutzeinrichtung. Diese Maßnahmen dienen dem Schutz des Trinkwasserschutzgebietes und wurden als Auflage durch das Wasserwirtschaftsamt formuliert.
Die Länge der geplanten Umfahrung beträgt auf Grund der vorhanden Topografie und der geplanten Gradiente ca. 470 m, wovon ca. 300 m in der Wasserschutzzone II und ca. 130 m in der Wasserschutzzone III liegen.
Der Verkehr müsste auf Grund der Platzverhältnisse überwiegend halbseitig mit Lichtsignalanlage über einen Zeitraum von ca. 5 Monaten geführt werden. Darin inbegriffen sind der Bau der Umfahrung, der Bau der neuen St 2303 im Wasserschutzgebiet und der Rückbau der Umfahrung. Zusätzlich wäre dennoch ein Vollsperrungszeitraum von ca. 1 Monat erforderlich, um die neue St 2303 durchgängig herstellen zu können. Anschließend würde der Anschluss Ost fertiggestellt werden.
Die Kosten für eine provisorische Umfahrung würden sich gemäß Kostenermittlung auf über 1,3 Millionen € summieren. Eine Fertigstellung der Ortsumgehung Rieneck wäre erst in 2020 möglich.
Provisorische Umfahrung bergseitig:
Für eine bergseitige Umfahrung wären umfangreicher Grunderwerb sowie naturschutzfachliche Untersuchungen und Bodenerkundungen erforderlich. Im Vergleich zur Talvariante würde es zu einer deutlichen Erhöhung der zu bewegenden Erdmassen in der Wasserschutzzone III kommen. Zusätzlich wäre wegen der extremen Hanglage mit aufwändigen Baugrubensicherungen zu rechnen. Aufgrund dieser schwierigen Randbedingungen wurde diese Variante nicht weiter verfolgt.
Weitere Varianten:
Als weitere Varianten wurden die Nutzung des entlang der Bahngleise verlaufenden Betriebsweges der Bahn und des auf der anderen Seite der Bahn verlaufenden Rhön-Sinntal-Radweges geprüft. Beide Wege liegen ebenfalls in den Wasserschutzzonen II und III. Da der Rhön-Sinntal-Radweg unmittelbar neben dem Brunnen „Obere Au“ verläuft und der Betriebsweg der Bahn ebenfalls näher am Brunnen liegt, wurden diese Varianten aus Gründen des Trinkwasserschutzes seitens des Wasserwirtschaftsamtes abgelehnt.
Für die entstehenden Verkehrsbehinderungen bitten wir die Verkehrsteilnehmer und Anlieger um Verständnis.
Staatliches Bauamt Würzburg
Fachbereich Straßenbau
gez.
Dr. Julia Sauer
Abteilungsleiterin