Dagmar Schmidt, Dr. Bernhard Grau, Sabine Straub (erster Preis), Emilia Neumann (dritter Preis), Daniela Kircher und Oberbürgermeister Stefan Güntner zur Preisverleihung (v. l. n. r.)
Dagmar Schmidt, Dr. Bernhard Grau, Sabine Straub (erster Preis), Emilia Neumann (dritter Preis), Daniela Kircher und Oberbürgermeister Stefan Güntner zur Preisverleihung (v. l. n. r.) © Staatliches Bauamt Würzburg (Daniela Baumgärtner-Kerlin)

Eine zeichenhafte Großskulptur für den Neubau des Staatsarchivs Kitzingen


  • Kunstwettbewerb für den Neubau Staatsarchiv Kitzingen entschieden
  • Gutachtergremium wählt in einem anonymen Wettbewerbsverfahren aus zwölf eingereichten Arbeiten den Entwurf „Signature“ der Künstlerin Sabine Straub aus München zur Realisierung aus
  • eine filigrane Skulptur wird künftig weithin sichtbar im Außenbereich vor dem Haupteingang des neuen Staatsarchivs stehen
     

Für den Wettbewerb Kunst im öffentlichen Raum für den Neubau des Staatsarchivs in Kitzingen reichte Sabine Straub einen Wettbewerbsvorschlag für eine leichte und dynamische Großskulptur für den Außenbereich ein, die über der Grünfläche zu schweben scheint. Ein Gutachtergremium wählte in einem anonymen Wettbewerbsverfahren aus zwölf eingereichten Arbeiten den Entwurf „Signature“ der Künstlerin Sabine Straub aus München zur Realisierung aus. Die Skulptur, aus einer einzigen Linie gezeichnet, soll rhythmische Auf- und Abbewegungen entwickeln und eine expressive Geste darstellen. Als prägendes Objekt vor dem Eingangsbereich zum Gebäude soll diese Skulptur zu einer Reflexion über Signaturen, Handschriften und die Institution selbst einladen.


Eine leichte und dynamische Großskulptur für den Außenbereich, die über der Grünfläche zu schweben scheint - so soll die Skulptur „Signature“ der Künstlerin Sabine Straub vor dem neuen Staatsarchiv in Kitzingen aussehen
Eine leichte und dynamische Großskulptur für den Außenbereich, die über der Grünfläche zu schweben scheint - so soll die Skulptur „Signature“ der Künstlerin Sabine Straub vor dem neuen Staatsarchiv in Kitzingen aussehen © Sabine Straub

Angesichts der vielen hervorragenden Wettbewerbsvorschläge fiel die Entscheidung nicht leicht, letztlich überzeugte der Entwurf von Sabine Straub das Gremium. „Die Skulptur bietet in ihrer Transparenz und Dimension einen guten Gegensatz zum Baukörper. „Leicht“ und „Schwer“ bilden ein stimmiges Zusammenspiel mit der Architektur. Die dynamische Form orientiert sich an einer Signatur, der Bezug zur Archivarbeit ist in abstrakter Form nachvollziehbar“, heißt es in der Würdigung des ausgewählten Wettbewerbsbeitrags.

„Trotz ihrer Filigranität zeigt die Skulptur eine große Präsenz im Eingangsbereich, ohne zu dominieren. Sie ist wie eine Handschrift selbst eigenständig und unverwechselbar.“ erklärt die Künstlerin Dagmar Schmidt, die die Jurysitzung als Vorsitzende leitete.

„Der Künstlerin gelingt mit ihrer Skulptur eine eindrucksvolle Erfahrbarkeit des Inneren im Außen. Die Aufgabe, Kunst am Bau für diesen schwierigen Ort zu schaffen, wurde sehr gut gelöst“, ergänzt Daniela Kircher, Bereichsleiterin des Staatlichen Bauamts Würzburg.

Und auch Dr. Bernhard Grau von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns als Nutzervertreter, hebt den gelungenen Umgang der Künstlerin mit den räumlichen Gegebenheiten hervor: „Die Skulptur besitzt eine hohe künstlerische Qualität und verleiht dem Gebäude eine zusätzliche Dimension.“


Wettbewerbsergebnis

Das Gutachtergremium beurteilte die eingereichten Entwürfe in einem anonymen Wettbewerbsverfahren. Im Gremium unter dem Vorsitz der Künstlerin Dagmar Schmidt, Vorsitzende des Bundesverbandes der bildenden Künstlerinnen und Künstler (BBK), waren die Künstler Dierk Berthel und Tobias Ruppert, die Künstlerinnen Meide Büdel und Claudia Kapellusch, Dr. Bernhard Grau von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, Daniela Kircher als Bereichsleiterin am Staatlichen Bauamt Würzburg sowie Jan Stolte von gmp Architekten vertreten.

Die Arbeit „Signature“ von Sabine Straub wurde vom Gutachtergremium einstimmig zum 1. Preis und zur Realisierung empfohlen. Der Freistaat Bayern stellt für das Kunstwerk Mittel in Höhe von 260.000€ bereit.


Preisträgerin Sabine Straub, Dagmar Schmidt, Daniela Kircher und Dr. Bernhard Grau zusammen mit dem Siegerentwurf (v. r. n. l.)
Preisträgerin Sabine Straub, Dagmar Schmidt, Daniela Kircher und Dr. Bernhard Grau zusammen mit dem Siegerentwurf (v. r. n. l.) © Staatliches Bauamt Würzburg (Daniela Baumgärtner-Kerlin)

Daneben wurden drei weitere Arbeiten mit einem Preis ausgezeichnet. Sie zeigen, dass die Wettbewerbsaufgabe mit hoher Qualität in vielfältigen Gestaltungsideen umgesetzt wurde.

2. Preis: „Erinnern und Vergessen“ von Marina Vill und David Mannstein, Berlin

3. Preis: „Archivisten“ von Emilia Neumann, Frankfurt am Main

4: Preis: „Up Date“ von Stefan Sous, Düsseldorf

Acht weitere Künstler reichten Wettbewerbsarbeiten ein: Anaisa Franco aus Sao Paulo; Angelika Summa aus Würzburg; Atelier Arnold aus Nürnberg; Götz Lemberg aus Berlin; Herbert Mehler aus Eisingen; Rosa Brunner aus Bamberg; Projekt Featuring aus Estoril/Portugal und Uli Gsell aus Ostfildern.

Eine Wettbewerbsdokumentation ist hier als pdf (ca. 21 MB) abrufbar.


Neubau Staatsarchiv in Kitzingen

Das künftige Staatsarchiv in Kitzingen wird das Staatsarchiv Würzburg als staatliche Fachbehörde für alle Fragen des Archivwesens im Regierungsbezirk Unterfranken ersetzen und Archivalien mit einem Gesamtumfang von mehr als 26.000 laufenden Regalmetern verwahren. Die Kosten der Gesamtbaumaßnahme betragen rund 75 Mio. €. Auf rund 8.000m² entsteht ein moderner Archivbau auf dem Deusterareal in Kitzingen für Magazinflächen, Verwaltungsflächen, einen Lesesaal sowie Vortrags- und Ausstellungsräume. Der Einzug durch den Nutzer ist für 2026 geplant.