Straßenmeistereien gut gerüstet für den Winterdienst
Der Winterdienst steht mit dem ersten Frost und den ersten Schneefällen im Blickpunkt der Öffentlichkeit, da die meisten Bürgerinnen und Bürger, sei es auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule, unmittelbar betroffen sind. Die Straßenmeistereien sind hierfür sehr gut vorbereitet.
Oberstes Ziel der Straßenmeistereien ist eine möglichst ständige Verfügbarkeit der Straßen auch in den Wintermonaten. Aber auch der beste Winterdienst kann nicht gewährleisten, dass alle Straßen immer komplett schnee- und eisfrei sind. „Damit muss jeder Autofahrer rechnen.“ so Stefan Schwab, verantwortlich für den Straßenbetriebsdienst am Staatlichen Bauamt Würzburg und schließt einen Appell an die Verkehrsteilnehmer an: „Rechtzeitig an das Aufziehen der Winterreifen denken! Checken Sie die Profiltiefe ihrer Reifen und befreien Sie vor dem Losfahren die Scheiben immer komplett von Schnee und Eis. Planen Sie etwas mehr Zeit ein und achten Sie auf die langsamer fahrenden Räum- und Streufahrzeuge.“
Einsatzfahrzeuge sind startklar, Dienstpläne und Routen abgestimmt
Die Salzhallen sind teilweise bis zur Decke mit Streusalz gefüllt, die Fahrzeuge mit Schneepflügen und Streugeräten ausgestattet und der Winterdienstplan steht auch schon längst. Die Vorbereitungen für den Winterdienst an den Straßenmeistereien Kitzingen, Lohr, Ochsenfurt und Würzburg des Staatlichen Bauamtes Würzburg sind bereits seit Wochen abgeschlossen und die Mitarbeiter auf ihren ersten Einsatz bei Schnee und Frost eingestellt.
Um für den Wintereinbruch rechtzeitig gewappnet zu sein, beginnen die Straßenmeistereien ihre Planungen für den Winterdienst bereits im Sommer. Im Konkreten heißt das für die zuständigen Straßenmeister: Salzvorräte beschaffen, einen Winterdienstplan erstellen, Mitarbeiter für den Winterdienst rekrutieren und einteilen und die Fahrzeuge samt Gerätschaften warten, prüfen und fit für die kalte Jahreszeit machen.
In welcher Reihenfolge die Straßen geräumt und auf welchen Straßen zuerst gestreut wird, hängt von der Bedeutung der Straße für das Verkehrsnetz ab. Der Dienst verläuft im Schichtbetrieb. Bereits ab 3 Uhr nachts kontrollieren die sogenannten Späher oder Winterdienstmelder die Strecken. Bei Bedarf rücken anschließend die Einsatzfahrzeuge aus, um bis zum einsetzenden Berufsverkehr eine sichere Straße zu gewährleisten. Auch abends werden noch regelmäßig Einsätze gefahren. Denn der Winterdienst ist auch im Einsatz, wenn kein Schnee gemeldet ist. Gerade Raureif und überfrierende Nässe können so präventiv verhindert werden.
Ressourcensparend und nachhaltig: Einsatz von Feuchtsalz verbessert Streuergebnis
Es wird vor allem Salz gestreut und der Leitsatz: „So viel Salz wie nötig, aber so wenig wie möglich“ steht im Vordergrund. Wobei „gestreut“ es nicht ganz trifft. Es ist eine Kombination aus streuen und sprühen. „Das trockene Auftausalz wird im Fahrzeug mit einer Salzlösung, der Sole, unmittelbar vor dem Ausbringen angefeuchtet“, erklärt Schwab. „Dafür sind die Fahrzeuge mit speziellen Feuchtsalzstreugeräten ausgerüstet. Durch das Anfeuchten werden die Verluste durch Verwehen und Wegschleudern reduziert und eine gleichmäßigere Verteilung des Salzes auf der Fahrbahn gewährleistet.“ Die neueste Generation der Winterdienstfahrzeuge sind zudem mit sogenannten Kombi-Streugeräten bestückt, mit denen je nach Witterungslage neben Feuchtsalz auch reine Sole versprüht werden kann. Allerdings ist das Ausbringen der reinen Sole nur bis -6°C möglich. Abhängig von Witterung und Straßenzustand kann die verwendete Salzmenge damit optimiert werden. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit und verringert die Belastung für die Umwelt.
Insgesamt hat sich in den letzten Jahren die Streutechnik deutlich weiterentwickelt. Das Streusalz kann heute deutlich gezielter eingesetzt werden. Im Vergleich zu abstumpfenden Streustoffen wie zum Beispiel Splitt weist Salz eine bessere Umweltbilanz auf. Splitt muss nach dem Winter aufgekehrt und durch die Verunreinigungen mit Reifenabrieb, Benzin und Öl aufwändig entsorgt werden.
Über 7.600 Tonnen Salz lagern in den Salzhallen und Silos der Meistereien
Das Staatliche Bauamt Würzburg betreut mit ihren 4 Straßenmeistereien in Kitzingen, Lohr, Ochsenfurt und Würzburg ca. 1.300 km Bundes-, Staats- und Kreisstraßen.
Die Straßenmeisterei Würzburg betreut 307 km Bundes-, Staats- und Kreisstraßen (davon 158 km Kreisstraßen). Für dieses Jahr stehen insgesamt 11 Winterdienstfahrzeuge zur Verfügung (fünf eigene Fahrzeuge und sechs Fremdunternehmer). Im Winter 2022/2023 wurden rund 1.453 t Salz verbraucht. Der Verbrauch lag hier im Durchschnitt der letzten Jahre. Aktuell sind in der Straßenmeisterei Würzburg und ihren Stützpunkten insgesamt 1.800 t Salz eingelagert.
Die Straßenmeisterei Lohr betreut 412 km Bundes- und Staatsstraßen. Für dieses Jahr stehen insgesamt 15 Winterdienstfahrzeuge zur Verfügung (sechs eigene Fahrzeuge und neun Fremdunternehmer). Im Winter 2022/2023 wurden rund 1.700 t Salz und 750 t Sole verbraucht. Der Verbrauch lag hier eher leicht unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Aktuell sind in der Straßenmeisterei Lohr und ihren Stützpunkten insgesamt 2.600 t Salz eingelagert.
Die Straßenmeisterei Kitzingen betreut 297 km Bundes- und Staatsstraßen. Für dieses Jahr stehen insgesamt 15 Winterdienstfahrzeuge zur Verfügung, u.a. auch in Kooperation mit dem Landkreis Kitzingen (drei eigene Fahrzeuge und sechs Fremdunternehmer). Im Winter 2022/2023 wurden rund 886 t Salz verbraucht. Der Verbrauch lag hier eher leicht unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Aktuell sind in der Straßenmeisterei Kitzingen 1.000 t Salz und im Stützpunkt Wiesentheid 500 t Salz eingelagert.
Die Straßenmeisterei Ochsenfurt betreut 303 km Bundes-, Staats- und Kreisstraßen. Für dieses Jahr stehen insgesamt 10 Winterdienstfahrzeuge zur Verfügung (vier eigene Fahrzeuge und sechs Fremdunternehmer). Im Winter 2022/2023 wurden rund 1.310 t Salz verbraucht. Der Verbrauch lag hier eher leicht über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Aktuell sind in der Straßenmeisterei Ochsenfurt und ihren Stützpunkten 1.700 t Salz eingelagert.