III. Bereitschaftspolizeiabteilung Würzburg, Errichtung von Unterkunfts- und Lehrsaalgebäuden in Modulbauweise
Würzburg
Für die III. Bereitschaftspolizeiabteilung in Würzburg mussten anlässlich der Neuaufstellung des 36. Ausbildungsseminares kurzfristig Neubauten zu Unterbringungs- und Ausbildungszwecken errichtet werden. Innerhalb einer Planungs- und Bauzeit von nur 10 Monaten wurden zwei dreigeschossige Modulbauten für Unterkunfts- und Verwaltungsnutzungen sowie ein zweigeschossiges modulares Lehrsaalgebäude errichtet.
Projektstand: fertiggestellt 2017
Kosten genehmigt: 8,5 Mio. €
Entwurf: Staatliches Bauamt Würzburg
Projektbeteiligte
Projektleitung | Staatliches Bauamt Würzburg |
Entwurfsplanung | Staatliches Bauamt Würzburg |
Elektroplanung (Lph 1-4 und Lph 6-8) | IB Pfenning, Ochsenfurt |
HLS-Planung (Lph 1-4, 6) | Staatliches Bauamt Würzburg |
HLS-Planung (Lph 8) | IB Albert, Würzburg |
Außenanlagenplanung | Staatliches Bauamt Würzburg |
Generalunternehmer | |
Lph 5 + Bauausführung | KLEUSBERG GmbH & co. KG, |
(ohne Außenanlagen) | Wissen |
Gebäudedaten
Nutzfläche | ca. 3.300 m² NF 1-7 |
Bruttogeschossfläche | ca. 5.000 m² |
Bruttorauminhalt | ca. 18.000 m³ |
Genehmigte Kosten (KG 200-700) |
9,3 Mio. Euro |
Termine
Planungsauftrag | 04.10.2016 |
Baubeginn | Februar 2017 |
Nutzungsaufnahme | 31.08.2017 |
Baubeschreibung
Für die III. Bereitschaftspolizeiabteilung mussten kurzfristig anlässlich der Neuaufstellung des 36. Ausbildungsseminares Neubauten zu Unterbringungs- und Ausbildungszwecken errichtet werden. Die Liegenschaft in der ehemaligen Mainau-Kaserne in Würzburg-Zellerau bot auf einer zentralen Freifläche – umgeben von der denkmalgeschützten Gebäudesubstanz – die Möglichkeit einer baulichen Nachverdichtung.
Aus funktionalen und städtebaulichen Gründen wurde das Raumprogramm auf drei Gebäude verteilt: zwei dreigeschossige Neubauten mit Unterkunfts- und Verwaltungsnutzungen entstanden im östlichen Liegenschaftsbereich in Nachbarschaft zu bereits vorhandenen Unterkunftsgebäuden; ein zweigeschossiges Lehrsaalgebäude wurde auf der Grünfläche nördlich des bereits bestehenden Lehrsaalgebäudes errichtet.
Aufgrund der zur Verfügung stehenden Planungs- und Bauzeit von insgesamt nur 10 Monaten bis zur Inbetriebnahme sollten die Gebäude durch einen Generalunternehmer in modularer Bauweise errichtet werden.
Die Zielvorstellung einer späteren Demontier- und Wiederverwendbarkeit spielte bei der Entscheidung für die modulare Konstruktion ebenfalls eine Rolle, da es für die zusätzlichen Ausbildungskapazitäten bislang nur einen temporären Bedarf gibt. Die Gebäude wurden aus insgesamt 138 vorgefertigten Stahlmodulen mit Abmessungen von bis zu 2,5m Breite, 3,5m Höhe und 14m Länge zusammengefügt und vor Ort fertig ausgebaut.
Die grauen Trespa-Fassaden lassen die Gebäude-volumen kleiner erscheinen und stellen die Neubauten bewusst in Kontrast zu den gelblich strahlenden Putzoberflächen der historischen Bestandsgebäude. Die offene Alu-Verkleidung um die stirnseitigen Treppenräume dient als leichter Witterungsschutz und spiegelt je nach Lichtverhältnissen abstrakt die Umgebung wider.
Die leicht auskragenden Dachscheiben fassen die Module und Treppenräume optisch zusammen.
In den Gebäuden stehen der Bereitschaftspolizei 80 neue Doppelzimmer jeweils mit eigenem Duschbad zur Verfügung. Aufenthaltsräume auf den Etagen fördern das soziale Miteinander unter den jungen Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen. Ergänzt wird das Raumangebot mit Büroräumen im Erdgeschoss des östlichen Neubaus sowie Lehrsälen und Gruppenarbeitsräumen im neuen Lehrsaalgebäude.
Im Inneren sind die Gebäude über Mittelflurerschließungen klar strukturiert.
Ausgesuchte Farben und Materialien, wie das Weiß der Wände und Decken, das Anthrazit der Linoleum- und Fliesenböden sowie der Türrahmen ziehen sich als Gestaltungslinie durch alle Gebäude und werden durch die Birkenholz-Optik der Türblätter und Möbel ergänzt.
Energetisch entsprechen die Gebäude den aktuellen gesetzlichen Anforderungen. Die notwendige Luftdichtheit der Gebäudehülle wurde mit einem Blower-Door-Test nachgewiesen. Die Gebäude sind an das Fernwärmenetz der Stadt Würzburg angeschlossen.
Fotos: © Gerhard Hagen, Bamberg
